2016

Ich wollte das Jahr 2015 spektakulär ausklingen lassen und lud meine Kinder zu einer Challenge ein: Wer traut sich, an Silvester in den Bodensee schwimmen zu gehen? Ich wollte bei den Mutigen dabei sein. Mein bestes Argument für die Aktion: Das machen sie sogar in Russland! Und dort ist er RICHTIG kalt! Meine Kinder haben mich ausgelacht. Ich sollte daran arbeiten, endlich ernst genommen zu werden.

Für 2016 gibt es aber auch Herausforderungen:

Das Weihnachtsgetümmel hat mir dieses Jahr mehr als sonst zugesetzt und der Widerwille gegen diese bunte Einkaufswelt wurde fast unerträglich. So ist mein Entschluss gereift, wenigstens für mich etwas dagegen zu tun, ich werde dieses Jahr also keine Kleidung einkaufen. Natürlich bin ich nicht die Erste, die das macht (vor allem wir Näherinnen kennen da genug Aktionen, die auf die unmenschlichen Zustände in der Bekleidungsindustrie aufmerksam machen, auf die Produktionsbedingungen, die Verstöße gegen Umweltgesetze etc.), es gibt genug Blogs, die dieses Selbstexperiment dokumentieren, das ist gut und richtig, aber das werde ich nicht tun.

Ich will für mich wissen, ob es mir schwerfällt, da einfach ein Jahr nicht mitzuspielen. Mein Kleiderschrank sagt mir, dass ich keine Angst haben muss, nichts anzuziehen zu haben. Obwohl ich noch nie eine großartige Einkäuferin war, hat sich doch einiges angesammelt, nicht alles ist topaktuell, aber es lässt sich gut kombinieren. Ich habe Gemütliches, Sportliches, Kleidchen, Röckchen, Shirts, Westen, zwei Ballkleider, ich habe eine Winterjacke und einen Halbmantel, Stiefel in schwarz und rot, Chucks, Sommerschuhe, Übergangsjacken,… – damit sollte sich doch leben lassen.

Meine Bedingungen für mich:

  • Ich kaufe nichts Neues, schenken darf man mir aber schon was 😉
  • Selbermachen gilt
  • Bevor ich keine Socken mehr habe, darf ich doch welche einkaufen.
  • Sportsachen sind eine Ausnahme

Zu den Sportsachen: Ich brauche sicher einen neuen Bikini (weil ich den alten wirklich so lange getragen habe, bis der Elastikanteil ausgeleiert war). Außerdem möchte ich dieses Jahr wieder mehr biken gehen, könnte sein, dass da noch was fehlt. Nach meinem Radunfall Anfang Juli (ein Auto hat eine Stoppstraße überfahren, in meiner Panik hab ich voll gebremst, mich überschlagen und bin auf dem Kopf gelandet. Natürlich ohne Helm, weil ich ja nicht in den Bergen unterwegs war, sondern nur schnell auf den Zug wollte, eigentlich eine Sache von 3 Minuten) war ich dann doch den ganzen Sommer eher vorsichtig und hab mich nicht mehr in den Wald getraut. Das soll sich dieses Jahr wieder ändern.

Was ich mir von meinem Verzicht erwarte?

Keine Ahnung, einfach mal schauen, was das mit mir macht. Zeitersparnis, weil ich ja nicht mal in Kleidungsgeschäfte hineingehen muss (bleibt eh noch genug, was für die Kinder gebraucht wird). Ein bisschen Herausforderung, dem Drang nach etwas Neuem, einer Belohnung, nicht nachzugeben. Mehr für mich nähen. Ein Ausdehnen auf andere Bereiche. Bescheidener leben.

 

Meine Kinder glauben übrigens nicht, dass ich das durchhalte 😉 . Mein Mann schon, er weiß, wie zäh ich bin.

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4 Comments

  1. Liebe Klaudia,
    ich bin sicher, du schaffst deine Challenge! Ich werde dich weiter lesen und freu mich immer, wenn du etwas bloggst. 🙂
    liebe Grüße, Ulli

  2. Liebe Klaudia!
    Prosit Neujahr und das nötige Durchhaltevermögen für Deine Vorhaben! Was sind eigentlich “Chucks”?
    Ich hab’ (wieder mal) nur einen Vorsatz: abnehmen 😀
    glg Sissi

  3. Schade, dass ihr nicht an den See gekommen seid zum Schwimmen. Ich hätte euch einen schönen Glühwein oder Hexentee gemacht zum Aufwärmen. 🙂 Unser Silvester war sehr beschaulich, die anderen haben genug Krach gemacht. Meine Neffen und ihre zwei Cousins haben übrigens im Sommer beschlossen, das ganze Jahr über zusammen schwimmen zu gehen, mindestens einmal im Monat. Vielleicht sollte ich mal nachfragen, wie es mit der jugendlichen Zähigkeit bestellt ist.

  4. @Sissi – mit Chucks mein ich einfach nur diese Stoffturnschuhe, ich habe drei Paar davon: einmal in grau (von meiner Nichte geerbt, der sie nicht mehr gepasst haben), einmal in türkis und einmal im Pailettendesign 🙂

    @Angie: coole Sache! Das ist eine Herausforderung nach meinem Geschmack! Erzähl mir dann, ob sie´s wirklich eingehalten haben.
    Ich bin gerade gestern in eine neue Challenge hineingeraten (wie´s halt so ist, wenn man auf Tanzkursabschlusskränzchen lustig ist): Ich werde am 24. April mindestens 7 km rennen. Da ich (leider) nicht mehr trainiert bin, fange ich wohl am besten – ähm – morgen damit an. Ich bin guter Dinge, dass das was wird.

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