Angeblich ist das Verbrennen einer Funkenhexe nicht auf die bestialischen Hexenverbrennungen zurückzuführen, sondern steht in Zusammenhang mit dem vorhergehenden Fasching – der Winter soll mit viel Lärm vertrieben werden, die Hexe muss deshalb explodieren. Egal wie, der Funkensonntag ist hierzulande ein Fest, ein sehr unterhaltsames, ein fröhliches, ein wunderbares.
Ganz der Tradition entsprechend hat die Oma Funkaküachle gebacken – in früheren Zeiten waren sie der Anlass, um den bisher geheimgehaltenen Liebsten in die Familie einzuführen, er musste also zu den eventuellen Schwiegereltern Küachle essen kommen. Ich muss zwar im Klushus nicht mehr vorgestellt werden, aber den Part des Essens habe ich gerne übernommen.Und zum ersten Mal seit langem war ich bis zum Ende des Klangfeuerwerks dabei: Das Fräulein Zizibe hat sich kein bisschen vor dem Lärm gefürchtet, sondern ruft heute noch begeistert: “Feuerwer! Feuerwer!”Gewirkt hat der Funkensonntag auch: Seit Montag ist es tagsüber wunderbar warm, der Schnee schmilzt, im Garten blühen unzählige Krokusse – und ich habe zum ersten Mal nach einem langen Winter endlich wieder die Wäsche draußen getrocknet. Wenn das nicht nach Frühling riecht!